Über die Inflation werden ganze Bücher geschrieben. Da wir Sie nicht zwingen möchten, zuerst ein Buch zum Thema zu lesen, hier die Definition laut Duden:
Die Inflation ist die anhaltende allgemeine Erhöhung des Preisniveaus und dadurch bedingter Rückgang der Kaufkraft einer Währung. [1]
Dies bedeutet, dass Sie mit dem Franken den Sie heute besitzen, morgen weniger kaufen können (und nächstes Jahr noch weniger).
Was bedeutet das für mein Mietdepot?
Meistens sind Sie als Mieter:in langfristig gebunden, d.h. Sie haben über Jahre hinweg ein Mietdepot hinterlegt. Heisst es sind immer ein paar Tausend Franken auf einem Sperrkonto blockiert.
Für viele Jahre (bis 2023, erstmals wieder ein Zins anstieg) wurden auf diesen Sperrkonten keine oder sehr wenige Zinsen ausbezahlt (zwischen 0 und 0,3%).
Was bedeutet dies nun für die Kaufkraft dieses Geldes? Hier ein Beispiel:
- Mietdepot von 4'000 CHF
- Hinterlegt im Jahr 2010
- Jährliche Inflation von 1,8%
- Hinterlegt auf einem Sperrkonto mit 0% Zinsen
Die 4.000 CHF haben im Juli 2023 nur noch eine Kaufkraft von 3.159 CHF! [2] (Abgesehen von den eventuellen Kontoführungsgebühren, die zusätzlich bezahlt werden mussten).
Wenn Sie es ganz genau wissen möchten und das obige Beispiel mit den echten Inflationszahlen der Schweiz durchrechnen möchten, können Sie den Rechner vom Bund benutzen [3]. Achtung: Die Zahlen sind dort umgekehrt: Der Rechner gibt das aus, was Sie im Jahr 2023 benötigen, um dieselbe Kaufkraft wie im Jahr 2010 zu haben. Wenn Sie also die ursprünglichen 4.000 CHF sowie das Start- und Enddatum eingeben, erhalten Sie vom Rechner 4.197 CHF zurück. Das bedeutet, dass Sie im Juli 2023 4.197 CHF benötigen, um dieselbe Kaufkraft wie mit 4.000 CHF im Januar 2010 zu haben.
Was können Sie dagegen tun?
Damit Ihr Geld nicht an Kaufkraft verliert, sollten Sie es so Anlegen dass mindestens so viel Renditen oder Zinsen erzielt werden dass die Inflation und die Kontogebühren ausgeglichen werden können. Das heisst, Sie sollten ein Finanzprodukt / Konto suchen, dass so viel Gewinn auf so wenig Kosten ergibt wie möglich. Aber Achtung: Alle Anlageprodukte die Gewinne erzielen, können auch Verluste erleiden (ausser Sparkonten, und somit auch Sperrkonten, die normalerweise garantierte Gewinne haben).
Da jeder unterschiedliche Bedürfnisse hat, ist es unser Ziel, so viele verschiedene Produkte wie möglich im Marktplatz zur Verfügung zu stellen.
Bevor Sie ein Produkt für Ihr Depot wählen, sollten Sie sich die Bedingungen jedes Produkts genau ansehen, damit Sie wissen, was die Chancen, Risiken und Kosten sind.
Übrigens: Was ist der Unterschied zwischen Renditen und Zinsen? Grob gesagt, für eine Kontoinhaber:in sind Zinsen solche Gewinne oder Kosten die voraus definiert sind (z.B. in einem Vertrag) und somit sicher sind. Beispiel ist ein Sparkonto mit 1% Zinsen pro Jahr. Renditen sind Gewinne die erst am Ende der Periode ausgerechnet werden können und meistens von Periode zu Periode schwanken. Ein Beispiel: Ein Fonds der “in einem Durchschnittsjahr” 3-5% Rendite (Gewinn) erzielt, die genaue Rendite weiss man erst am Ende des Jahres. [4]
Hilft eine Kautions-Versicherungen gegen die Inflation?
Bei der Kautionsversicherungen handelt es sich um eine Garantie die ihrer Vermieter:in in der höhe des Depots ausgestellt wird. Heisst, der Kautionsversicherungsanbieter garantiert gegenüber der Vermieter:in die Kosten die durch die Mieter:in verursacht wurden, bis zum Depotbetrag.
Für diese “Garantie” zahlen Sie normalerweise pro Jahr eine Gebühr von 4.5 - 5% des Mietdepotbetrags.
Die Kautionsversicherung ist in dem Sinn also keine Versicherung die bei Schäden die Kosten deckt, sondern eine Garantie für die Vermieter:in dass das Geld zur Verfügung steht. Die jährlichen Gebühren sind für diese Garantie und werden nicht von der allfälligen Schadenssumme abgezogen. Nachdem der Kautionsversicherungsanbieter die Summe ihrer Vermieter:in ausbezahlt hat, wird er sich bei Ihnen melden und die gleich Summe von Ihnen zurück fordern. Sie bezahlen also die Schadenkosten an den Kautionsversicherungsanbieter anstatt an die Vermieter:in.
Und um noch ein letztes verbreitetes Missverständnis aufzuklären: Die Kautionsversicherung ist kein Darlehen. Sie bekommen die Depotsumme nie vom Anbieter ausbezahlt.
Lohnt sich eine solche Kautionsgarantie? Das muss jede Mieter:in selbst beantworten, es kommt sehr auf die persönlichen Umstände an. Übrigens: falls beim Auszug Schäden festgestellt werden, vergessen Sie nicht bei Ihrer Hausratsversicherung zu fragen welche Kosten übernommen werden können!.
Und was hat das mit Zinsli zu tun?
Wir bieten eine Auswahl von Sperrkonten, Kautionsversicherungen (in Aufbau) und alternativen Produkten zur Mietdepothinterlegung (zum Beispiel Silber Granulat) an.
Wir bei Zinsli, wollen allen Mieter:innen eine grosse Auswahl an Konten und Rendite-Produkten bieten, um mehr aus ihrem Mietdepot zu machen. Da aber das Depot als Sicherheit für die Vermieter:in dient, bestimmt ihre Vermieter:in aus welchen Produkten Sie wählen können. Es kann also sein, dass Ihre Vermieter:in nicht alle Produkte die Zinsli im Sortiment hat als Sicherheit zulässt.
Wir hoffen das die Plattform die Kommunikation um das Mietdepot zwischen Ihnen und Ihrem Vermieter erleichtert, und dass Sie bei uns ein Produkt finden wo das Mietdepot auf einmal interessant macht!
Haben Sie Fragen zu diesem Artikel oder zu unserer Plattform? Dann melde Sie sich bei uns unter hey@zinsli.com
Wenn Sie mehr über die Inflation in der Schweiz lesen möchten, finden Sie hier ein paar Ressourcen:
- https://www.srf.ch/news/wirtschaft/teuerung-in-der-schweiz-inflation-sinkt-im-juni-unter-zwei-prozent
- https://de.statista.com/statistik/daten/studie/289222/umfrage/inflationsrate-in-der-schweiz-nach-monaten/
Referenzen
[2] https://www.123-pensionierung.ch/